Wie der Rollfilm Fotografie revolutionierte

Beim letzten Mal ging es um die spannenden Anfänge der Fotografie. Aber die Entwicklung ging rasant voran. Ebenso, wie sich Computer in wenigen Jahrzehnten von riesigen Klötzen zu winzigen, (für unsere Vorstellungen) schnellen Prozessoren entwickelten, entstand aus den ersten riesigen Kameras mit Platten als Film innerhalb von 50 Jahren ein kleiner Kasten mit Rollfilm. Das öffnete nicht nur den Hobbyfotografen Tür und Tor, sondern auch der modernen Fotografie, wie wir sie kennen.

Marilyn mit flatterndem Rock; Albert Einstein, der die Zunge herausstreckt; Che Guevara, der revolutionär-kühn in die Ferne starrt – diese und viele weitere ikonische und geschichtsträchtige Fotos wären ohne den Rollfilm nie möglich gewesen. 1888 stellte Kodak den Rollfilm vor, der es ermöglichte, zahlreiche Bilder hintereinander aufzunehmen und zu einem späteren Zeitpunkt zu entwickeln. Dadurch konnten Bilder auch leicht vervielfältigt werden. So wurden Fotos um die Jahrhundertwende immer populärer und es sind sehr viele spannende Aufnahmen erhalten geblieben, die das Leben zur damaligen Zeit darstellen.

Albert Einsteins Bild kennt jeder dank der Entwicklung des Rollfilms

 

 

Die nächsten Schritte: Kleinbildkamera und Farbfilm

War die Kamera der Jahrhundertwende trotzdem noch ein recht unhandlicher Kasten, so entwickelte Leica um den ersten Weltkrieg herum die Kleinbildkamera. 1936 ermöglichte der neu entwickelte Farbfilm von Agfa, farbige Aufnahmen in Serie zu machen. In den folgenden Jahren wurden Fotokameras vor allem „automatischer“. Nun musste der Fotograf die Belichtungszeit und die Schärfe nicht mehr selbst einstellen – bis hin zur ersten vollelektronischen Kamera 1974.

Wie die Fotografie die Weltgeschichte beeinflusste

Die Fotografie nahm im 20. Jahrhundert einen Stellenwert ein, der unvergleichlich war. Ein Beispiel dafür ist die Kriegsberichterstattung: So war im Westen der Widerstand gegen den Vietnamkrieg groß – aber wäre er ebenso groß gewesen, wenn uns die Grauen des fernen Krieges nicht so wahnsinnig eindrucksvoll vor Augen geführt worden wären? Noch heute werden sich viele von uns erinnern an Bilder wie das des Fotografen Eddie Adams. Er erhielt den Pulitzer-Preis für seine Aufnahme von 1968, auf der ein Offizier einen Vietcong erschießt. Ein weiteres Bild, das uns noch heute erschüttert, brachte Nick Ut 1973 ebenso den Pulitzerpreis ein: Hier rennt ein nacktes Vietnamesisches Mädchen weinend in Richtung Kamera. Sie flüchtet zusammen mit anderen Dorfbewohnern vor brennendem Napalm. Jeder kennt dieses Bild und viele Menschen nehmen noch Jahrzehnte später Anteil daran, was aus dem Mädchen geworden ist. Kim Phuc lebt heute in den USA und leidet noch immer unter den schweren Verbrennungen von damals. Bilder wie diese befeuerten die schweren Widerstände im Westen gegen den Vietnamkrieg und es darf wohl angenommen werden, dass sie dazu beigetragen haben, dass der Krieg dermaßen abgelehnt und Kriegsverbrecher verfolgt wurden.

Kontext ist alles

Ein Problem, das Fotos aufwarfen: Ohne den Kontext kann ein Bild vom Betrachter nicht richtig eingeordnet werden. Bei künstlerischen Fotografien kann der Fotograf auf Wunsch das Bild inszenieren wie ein Gemälde, so dass sich dieser Zusammenhang erschließt. Bei anderen Aufnahmen ist es oft nötig, den Kontext zu kennen, da die Fotografie eben nur einen Moment darstellt. Gleichzeitig ist die Fotografie eine wahnsinnig vielfältige Darstellungsform, da sie zahlreiche Möglichkeiten bietet: Bildserien oder Zusammenstellungen verschiedener Aufnahmen, die ihren eigenen Kontext kreieren.

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