Fotografie – wie alles begann

Es ist bekannt dass Leomardo da Vinci mit seinen Zeichnungen von Fluggeräten als Erfinder seiner Zeit weit voraus war. Aber wussten Sie auch, dass er das Prinzip der Fotografie mit erfunden hat?

Grundprinzip

Alles begann mit der Camera Obscura. Dabei handelt es sich um einen dunklen Raum mit einem kleinen Loch in der Wand. Fällt Licht von draußen herein, wirft es ein umgekehrtes Abbild der Welt draußen an die Wand des dunklen Raums. Leonardo da Vinci nutzte diese Technik für seine Kunst und erkannte, dass sie die Funktion des menschlichen Auges widerspiegeln. Zwar hatte er noch nicht die Technik, um das Dargestellte unter Lichteinfall chemisch auf Papier zu bringen. Aber das Wichtigste – der Grundgedanke – war gedacht.

Genutzt wurde er zunächst konventionell. Im Jahr 1686 konstruierte Johann Zahn eine tragbare Camera obscura. Darin fertigte er Zeichnungen der Umgebung an, die nur noch vom „Dia“ abgemalt werden mussten. Sie dienten als proportionale Grundlage für Malereien.

Chemie

Somit war es nicht verwunderlich, dass auch erste Fotografien in einer Art portabler Camera Obscura erstellt wurden. Bereits Ende des 18. Jahrhunderts gab es nachweislich Experimente zum chemischen Fixieren der Umgebung als Bild. So richtig Fahrt nahm das Ganze aber erst um 1815 auf, als Joseph Nicéphore Niépce begann, sich mit Lithografie zu beschäftigen. Somit ist die älteste heute erhaltene Fotografie eine faszinierende Aufnahme des Blicks aus seinem Arbeitszimmer in Le Gras von 1826. Sie zeigt verschwommen, aber doch deutlich die Türme und umliegenden Gebäude. Einen Menschen zu fotografieren, war auf Grund der mehrstündigen Belichtungszeit zunächst nicht denkbar. Man darf aber annehmen, dass Niépce  – beseelt von seinem Erfolg – große Pläne für die Zukunft seiner Technik hatte. Leider erlebte er deren Siegeszug nicht mehr mit. Schon 1840 genügte eine Belichtungszeit von 45 Sekunden aus, um ein klares Bild aufzunehmen.

Ein Genre, was die Fotografie mit groß gemacht hat, ist die Portrait-Fotografie. Da gerade hier die Belichtungszeiten eine größere Herausforderung boten, mussten die Fotografen kreativ werden. Schließlich durfte das Bild nicht veschwommen werden. Abhilfe schafften abenteuerliche Konstruktionen wie Saronnys Universal-Kopfhalter, der – wie der Name schon sagt – den Oberkörper des zu Portraitierenden über längere Zeit hinweg fixierte.

Was als schemenhafte Licht-Schatten-Komposition begann, war nun also immerhin schon ein Schwarz-Weiß-Bild. Gelegentlich wurden diese Werke im Anschluss nachkoloriert. Aber schon im frühen 20. Jahrhundert wurde es möglich, Farbaufnahmen regulär anzufertigen. Das erste farbige Landschaftsfoto, welches uns zugänglich ist, stammt sogar aus dem Jahr 1877 – die Farben sind allerdings noch sehr begrenzt.

Der Niedergang des Abendlandes

Als die Fotografie zur Mitte des 19. Jahrhunderts richtig Fahrt aufnahm, gab es nicht nur positive Stimmen. Viele Menschen fürchteten, dass die Fotografie gar den Untergang der Malerei bedeuten würde. Auf der anderen Seite nutzten viele noch heute bekannte Maler wie Manet und Gauguin die Fotografie für ihre Malerei, statt auf Skizzen zurückzugreifen. Sicherlich ist es kein Zufall, dass die bildenden Künste langsam abstraktere Wege nahm. Insofern lässt sich nicht leugnen, dass die Fotografie einen starken Einfluss auf die Malerei genommen hat – deren Ende war sie aber, wie wir heute wissen, nicht. Verloren hat sie allerdings in dieser Zeit den Anspruch, unbedingt die Realität darzustellen. Dieser Job war schon vergeben. Wenn nun ein Zeitungsleser in Hamburg wissen wollte, wie ein Bismarck wirklich aussah, dann brauchte er nur eines der zahlreichen Portraitfotos zu betrachten.

O la la!

Es wird vermutlich niemanden verwundern, dass bereits Mitte des 19. Jahrhunderts die ersten Aktaufnahmen fotografiert wurden. Fotografen wie Alexis Gouin oder Bruno Braquehais inszenierten – nach heutigem Geschmack – träumerisch-sinnliche Aufnahmen, die oft noch mehr verdeckten, als sie zeigten.  Was heute als Kunstdruck ohne Scham an Wänden hängt, war damals extrem gewagt. Man mag sich vorstellen, wie die Bildchen früher in den Salons weitergereicht wurden – hush-hush natürlich. Heute sind sie ein faszinierender Bestandteil der Fotografiegeschichte und geben uns einen Blickwinkel auf die damalige Zeit, der nicht in den Geschichtsbüchern zu finden ist.

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